WAS IST MEDITATION? (Wo bin ich: Meditation)
Was ist Meditation? Wie meditiert man? Was tut man, wenn man meditiert? Was geschieht in der Meditation?
Um Licht ins Dunkel zu bringen, lassen Sie uns mit anderen grundlegenden Fragen beginnen: Könnte es sein, dass fast alle Menschen ihr Leben lang auf eine bessere Zukunft warten (oder im besten Fall auf eine bessere Zukunft hin arbeiten)? Könnte es sein, dass die Menschen nicht wissen, was dieses bessere ist? Warum verschieben fast alle Menschen damit das Glück auf morgen? Ist es möglich, dass sie es deshalb verpassen und sogar sterben, bevor sie es gefunden haben? Und wie könnte man dieses Problem lösen?
Die Meditation beendet jedes Warten und lässt uns die Wirklichkeit erfahren. Dabei stoppen Sie das Zugehen auf irgendetwas, das unfassbar und diffus ist. Solange Sie glauben, auf eine Wirklichkeit hin zu gehen und zu suchen, werden Sie nicht finden, weil dann der Apfel (und für Fleischesser der Wurstzipfel!) immer ein Stück vor Ihrer Nase hängt. Dazu ist es auch hilfreich, die Sprache anzupassen. Nicht weil Sprache aus dem Null etwas Neues schafft, sondern weil eine veränderte Sprache eine andere bereits bestehende Möglichkeit eröffnet.
Könnte es also in der Meditation darum gehen, zu erkennen, dass Sie das Gesuchte schon immer waren und immer sein werden? Ja genau! Aber nicht so, wie bisher ausgedacht und damit erlebt. Es geht darum, die Welt des Vielen als die Welt des EINEN zu erkennen. Meditation lässt uns erfahren, dass wir EIN EINZIGES BEWUSSTSEIN sind, welches sich als facettenreiches fliessendes Gesamtgemälde namens Leben präsentiert (Sorry, aber im Vergleich dazu ist ein Picasso eine Kinderzeichnung!). Es zeigt sich in den hellen wie in den dunklen Farben. Wäre es nicht wunderbar, dieses Erkennen auch im Tod zu bewahren? Gleichzeitig strahlt in diesem Gemälde der vollkommene und reine Urgrund. Die Welt so zu erkennen ist wahre Liebe! Es trägt die Kraft der Heilung! Dazu konzentrieren wir uns auf jenseits des Festhaltens an Gedanken, Emotionen und Empfindungen. Dann lassen wir dieses Erkennen sich immer tiefer in uns einnisten, so dass wir es nie mehr verlieren. Könnte es sein, dass das Leben dann die Meditation ist? Das war die Erkenntnis von Buddha unter dem Boddhibaum in Bodh Gaya oder von Jesus, als er sagte: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“
Welche Bedeutung haben Wesenheiten, die uns beim Erkennen begegnen? Wir bezeichnen sie als Stimme für die Liebe, Heiliger Geist, Boddhisattvas, Engel, als Heilkräfte und ähnlich. Sie erfüllen uns mit Dankbarkeit und zeigen, dieses eine Bewusstsein in allem wieder zu sein. Sie sind jedoch nicht das Ziel. Sonst schaffen wir einen blockierenden Pol.
Der lateinische Wortstamm (meditatio = lat. das Nachdenken, das Nachsinnen) bedeutet, dass wir über die Frage nachdenken und nachsinnen: „Wer bin ich wirklich?“ Nachdenken darf nicht so verstanden werden, wie wir es im Alltag tun: Vergangenheit gedanklich immer wieder durchkneten und Geschichten über die Zukunft erfinden. Ebenso wenig darf das Nachsinnen herkömmlich aufgefasst werden. Sonst folgen wir unseren äusseren Sinnen, was immer einen Fokus und damit eine Anhaftung zur Folge hat. Damit verlieren wir die Gesamtübersicht.